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Carrier-IQ-Software hat doch spioniert
13. Dezember 2011

Nun also doch: Entgegen früherer Aussagen hat der Hersteller der Smartphone-Diagnose-Software Carrier IQ eingeräumt, dass die Anwendung vertrauliche Daten wie URLs besuchter Webseiten und Inhalte von SMS speichert. Dies sei auf Fehler im Programmcode zurückzuführen, die bislang unbekannt waren und demnächst behoben werden sollen. In dem Fall des Entwicklers Trevor Eckhart, der den Spionageverdacht gegen die Software anhand eines Videobeweises öffentlich gemacht hatte, sei unglücklicherweise ein weiterer Fehler hinzugekommen; der allerdings beruhe auf fehlerhaften Geräteeinstellungen seitens des Herstellers HTC und habe mit der Carrier IQ-Software nichts zu tun.

Der Fehler im Programmcode sorgt nach Darstellung von Carrier IQ dafür, dass unter bestimmten Umständen, z.B. wenn während eines Telefonats eine SMS eingeht, der Inhalt der Kurznachricht gespeichert wird – allerdings nur verschlüsselt und nur mit bestimmten Anwendungen zu decodieren. Nicht auf einen Programmfehler geht dagegen die Speicherung der URLs von Webseiten zurück. Diese Daten werden verschlüsselt an die Netzbetreiber übermittelt, die sie für die Beobachtung und Sicherung ihrer Netzqualität nutzen. Daran plant Carrier IQ nichts zu ändern.

Fehler passieren, keine Frage. Dennoch wirkt die Argumentation von Carrier IQ schwach und fadenscheinig. Eine klare Stellungnahme, die dazu dient, Zweifel auszuräumen, sieht anders aus. Was bleibt, ist ein schaler Nachgeschmack. Zumindest bis hierher.

Quelle:
Hersteller bestätigt umfassende Spionagefunktionen (golem.de)


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