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Nach NSA, PRISM & Co: Mehr Schutz für E-Mails?
3. Februar 2014

In Zeiten von Abhörskandalen und Überwachung durch die NSA scheint vieles nicht mehr sicher, zumindest nicht, was die elektronische Kommunikation und den Umgang mit persönlichen Daten betrifft.

Dennoch haben die Enthüllungen von Edward Snowden auch ihr Gutes und fordern an vielen Stellen zum Umdenken auf. So müssen sich die Anbieter von E-Mail-Diensten die Frage gefallen lassen, welche Maßnahmen sie ergreifen um die Mails ihrer Kunden vor Abhörung zu schützen. Verschlüsselung heißt eines der wichtigsten Zauberworte; dadurch wird der Datenverkehr vor dem Mitlesen abgeschirmt. Doch sollte nicht nur der Inhalt der Kommunikation verschlüsselt werden. Wirklicher Abhörschutz besteht nur, wenn auch die sogenannten Meta-Informationen - also, wer wann mit wem Nachrichten ausgetauscht hat - verschlüsselt übertragen werden.

Hier scheinen vor allem einige der großen Mailanbieter erkennbaren Nachholbedarf zu haben. Das Computermagazin c’t hat einige Mail-Dienste getestet und kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem kleine und noch weniger bekannte Dienste punkten können. Erfreulich ist aber, dass offenbar Bewegung in die Sache kommt und die Anbieter sich für die Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen engagieren.

Zu den kleineren Anbietern, die in jüngster Zeit großen Nutzerzuwachs verzeichnen konnten, gehört das Berliner Unternehmen posteo. Es hostet seinen Dienst in Deutschland, legt großen Wert auf Datensicherheit und bietet hochgradige Verschlüsselung des Datenaustauschs. Ferner verzichtet es auf Werbung – und: es erhebt bei der Anmeldung keine persönlichen Daten wie Name, Alter oder Wohnort. Bei der Registrierung müssen nur eine Wunsch-Mailadresse sowie ein Passwort angegeben werden, optional noch die Mobilnummer für eine Passwort-Wiederherstellung.

Das Basis-Angebot enthält alles, was man braucht, z.B. 2 GB Speicherplatz, Anhänge bis 50 MB, Virenschutz und 2 Alias-Adressen. Kostenpunkt: 1 EUR im Monat. Zusätzlicher Speicherplatz oder weitere Adressen können gegen geringen Aufpreis flexibel zugebucht werden. Bezahlt wird per PayPal oder Überweisung, man lädt sein Konto als Prepaid auf und wird erinnert, wenn das Guthaben zur Neige geht. Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat. Darüber hinaus verfolgt das Unternehmen einen konsequenten ökologischen Ansatz, hat u.a. sein Büro mit nachhaltigen Materialien ausgestattet, bezieht Ökostrom und setzt auf energieeffiziente Hardware.

Das Konzept überzeugt offenbar, dafür jedenfalls sprechen die aktuell 40.000 registrierten Nutzer, Tendenz steigend. Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass nicht nur die Dienstanbieter, sondern auch die Benutzer umdenken. Sie sind gefordert die Mail-Anbieter kritisch zu prüfen und auf Dienste zu setzen, bei denen Datensicherheit hoch im Kurs steht. Die Kosten sollte uns der Schutz unserer Daten wert sein.

Quellen:
Schutz für E-Mails: Kleine Mail-Dienste überzeugen (heise.de)
Grüne E-Mail immer beliebter (heute.de)


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